Veranlagung: Portfolio breit diversifizieren

Pensionskassen und Vorsorgekassen streuen das Kapital ihrer Kund:innen in verschiedenen Assetklassen.

Institutionelle Investoren, wie beispielsweise Pensionskassen und Vorsorgekassen, müssen bei ihren Investmententscheidungen sehr viele Vorgaben beachten. Das Pensionskassengesetz regelt für die Veranlagung der Vermögenswerte, dass Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität gewährleistet sein müssen. Das Vermögen ist stets im Sinne der Kund:innen (= Anwartschafts- und Leistungsberechtigten) zu verwalten. So sieht es auch das Betriebliche Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz (BMSVG) für die Betrieblichen Vorsorgekassen vor.

Um diesen Anforderungen zu entsprechen, ist vor allem die oft zitierte „Diversifizierung des Portfolios“ erforderlich. Darunter verstehen Asset Manager eine möglichst breite Streuung des verwalteten Vermögens in unterschiedlichen Veranlagungsklassen. Wer Kapital in nur ein einzelnes Wertpapier investiert, riskiert einen Totalverlust im Falle einer Insolvenz des Emittenten (also jenes Unternehmens, welches das Wertpapier ausgibt). Es geht bei Diversifizierung aber nicht nur um die Vielzahl an Emittenten, sondern auch um eine angemessene Ausgewogenheit der verschiedenen Assetklassen, um die Balance zwischen Sicherheit und Ertragschancen zu halten.

Veranlagung in der Valida

Für uns als Investoren sind vor allem folgende Assetklassen von Bedeutung:

  • Aktien sind Firmenanteile von Aktiengesellschaften. Sie bieten für Investoren sehr hohe Ertragschancen. Allerdings sind auch die Verlustrisiken deutlich höher als bei anderen Assetklassen. Wie hoch der Aktienanteil einer Asset Allokation (= Portfolio) ist, hängt sehr stark von der Veranlagungsstrategie ab. In einer dynamischen Veranlagung ist der Anteil entsprechend höher – und somit steigen auch die Gewinnchancen bzw. Verlustrisken. Dementsprechend geringer ist der Aktienanteil in einem konservativen Portfolio.
  • Anleihen sind Schuldscheine von Staaten oder Unternehmen. Sie gelten als deutlich konservativer als Aktien. Investoren können sowohl von den Zinsen als auch von Wertsteigerungen der Anleihen profitieren. Wobei Anleihen mit Emittenten hoher Bonität – wie beispielsweise Staatsanleihen von Österreich oder Deutschland – als konservative Wertpapiere gelten. Anleihen mit Emittenten niedriger Bonität hingegen sind mit höheren Risken, aber auch höheren Ertragschancen verbunden. Konservativ veranlagte Portfolien weisen einen höheren Anteil an Staats- und Unternehmensanleihen auf.
  • Alternative Investments sind spezialisierte Veranlagungen Großteils in Form von Eigen- und Fremdkapital in nicht an der Börse notierten Unternehmen, sowie dynamische Handelsstrategien mit dem Ziel unabhängig von Marktschwankungen oder Konjunkturzyklen das Portfolio zu diversifizieren. Sie haben über die vergangenen Jahre aufgrund des guten Risiko-/Ertragsprofils deutlich an Popularität bei Investoren gewonnen.
  • Immobilien liefern einen Inflationsschutz und gelten als relativ sichere Assetklasse. Vor allem über die letzten Jahre konnten in dieser Anlageform stabile Erträge generiert werden. Der Veranlagungshorizont ist in der Regel sehr lange, weshalb diese Investments für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont gut geeignet sind.  
  • Cash wird ebenfalls gehalten, um kurzfristige Liquiditätsanforderungen bedienen zu können. Das sind beispielsweise laufende Pensionsauszahlungen, Einmalzahlungen oder Übertragungen.

Um auch innerhalb der einzelnen Assetklassen in möglichst viele Einzeltitel zu diversifizieren, investieren Vorsorgekassen und Pensionskassen vorwiegend in Fonds. Darunter verstehen Asset Manager Wertpapiere, die Investitionen in mehrere Einzeltitel bündeln. Die Auswahl der eingesetzten Investmentfonds erfolgt nach einem dokumentierten Selektionsprozess, der die von der Pensions- bzw. Vorsorgekasse definierten qualitativen und quantitativen Kriterien berücksichtigt. Im Rahmen der Analyse wird dem Thema Nachhaltigkeit bzw. Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Investmentprozessen ein besonderer Stellenwert eingeräumt.

Die Valida Vorsorgekasse gewährleistet eine 100%ige Kapitalgarantie auf die einbezahlten Beiträge. Deshalb muss sie eine konservative Veranlagungsstrategie verfolgen. In der Pensionskasse gibt es konservative, ausgewogene und dynamische Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG). Meistens entscheidet der Unternehmenskunde sich für eine Veranlagungsstrategie, die in Folge für dessen Mitarbeiter:innen gilt.

Martin Springinklee, Bereichsleiter Digitalisierung, Innovation und Human Resources

Autor

Mag. Alexander Ahammer, CFA
CIO und Head of Asset Management der Valida Vorsorge Management. 

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